Freitag, 7. März 2014

Sweet Life of Backpackers

Wie singt ABBA doch so schön? "Money, Money, Money! All the things I could do, if I had a little money." Sehr wahre und auf unsere Situation passende Worte. 

In wie so vielen Bereichen im Leben, dreht sich (fast) alles ums liebe Geld.

Als Backpacker hat man davon nämlich eher weniger. 
Natürlich hat man vielleicht ein angespartes Polster auf dem Konto oder hält sich mit Jobben über Wasser, doch die täglichen Ausgaben für Essen, Unterkunft und sonstige Aktivitäten erlauben es einem nicht gerade in Saus und Braus zu leben und das Geld sinnlos zu verpulvern.
Zuhause musste man sich darum keine Soren machen. Hotel Mama sorgt für ein gemütliches Bett, warme Mahlzeiten und frisch gewaschene Wäsche. Und das natürlich alles zum absoluten Schnäppchen, nämlich umsonst.

Sobald man außer Haus ist, sieht das Ganze schon etwas anders aus. 

Man ist nun auf sich allein gestellt, muss selber gucken woher das Geld kommt und wie und wofür man es ausgibt. Erst wenn man selbst dafür verantwortlich ist, was jeden Tag auf den Tisch kommt, wird einem klar, wie viel man auch dafür ausgeben muss.
Und das Essen in Australien ist nicht gerade billig. Im Allgemeinen ist alles viel teurer, dafür verdient man aber auch mehr. Selbst wenn man "nur" als Kellnerin gearbeitet hat, so wie ich, hat man mindestens 16$/h verdient. Hat man eine abgeschlossene Ausbildung und kann zum Beispiel auf dem Bau arbeiten, so kann der Stundenlohn auch gerne mal an die 30 Dollar pro Stunde betragen.


Als Backpacker in Australien hat man mehrere Möglichkeiten herumzukommen. 

Viele mieten oder kaufen sich ein Auto/Campervan, fahren damit durch die Gegend und schlafen dann auch darin. Meist sogar einfach illegal, weil an vielen Stränden und Plätzen das Campen verboten ist. Fines Auto wurde mit einer Matratze ausgestattet und für den Notfall hatten wir auch noch ein Zelt, das aber nie Verwendung fand.
Die zweite Möglichkeit wäre die Unterkunft in Hostels. Meist teurer als eine Nacht im Auto oder im Zelt, aber dafür bekommt man für seine 25-30 Dollar pro Übernachtung ein weiches, warmes Bett im Schlafsaal und meist auch ein Frühstück.
Fine und ich  haben uns für eine gemischte Variante entschieden. Sowohl im Auto, als auch im Hostel wurde geschlafen. Hinzu kamen die Übernachtungen bei 4 verschiedenen Couchsurfing-Hosts, die uns für 1-2 Nächte ihre Couch umsonst angeboten haben. (Wirklich eine tolle Erfahrung! Auch wenn manche von unseren Gastgebern etwas seltsam waren, es hat sich gelohnt. Und wir haben Geld gespart)
In unserem Hostel, Melbourne Discovery, haben wir von kleineren 6-Bett-Zimmern bis zu den riesigen 16-er-Dorms alles ausprobiert. Die Duschräume waren erstaunlich sauber und das im Preis beeinhaltete Breakfast, was aus Toast, Müsli, Tee und Kaffee bestand, war auch ganz annehmbar. Obwohl man nach einer Woche die Haferflocken nicht mehr sehen konnte.







Das ist auch ein weiterer Punkt, der im Laufe der Reise, wohl bei jedem eintrifft. 

Man hat genug von dem täglich gleichen Essen. 

Es geht gut sich eine Woche Tag für Tag von Pasta zu ernähren. Pasta mit Pesto. Pasta mit Tomatensoße. Dann gönnt man sich ein bisschen Fleisch dazu. Abwechslung kommt mit Reis hinzu. Irgendwann hat man Lust auf etwas anderes. Zwei Wochen am Stück nur Nudeln? Na ja...
Jedenfalls, wenn man besonders große Lust auf Pesto hat, kann man dieses wunderbar zu Brotaufstrichen, Dips und Soßen umfunktionieren. Fine und ich waren wahre Gourmetköche und haben die kreativsten Kreationen gezaubert. Mein Favorit: Toast mit Pesto, Käse und Spiegelei obendrauf! Superlecker und macht auch total satt. Und am Abend kann man das Pesto einfach wiederverwenden und über einen Topf Nudeln kippen.

Das Leben als Backpacker ist wahrlich kein Leichtes, aber wann ist das Leben schon mal leicht. Es kommt einem eben nicht alles zu geflogen! 

Und auch wenn man ziemlich aufs Geld achten muss und jeden Cent zweimal umdreht, kann man die Zeit bei reisen wirklich genießen. Es kommt halt darauf an was man aus seiner Situation macht. 
Klar, vieles kostet viel Geld. Aber wenn man geschickt haushaltet, kann man viel Geld einsparen.

  • Statt teuer essen zu gehen, kauft man im Supermarkt ein und kocht selber.
  • Statt im Hostel zu übernachten, sucht man sich kostengünstigere Alternativen. Camping ist meist viel billiger und teilweise auch umsonst. Couchsurfing ist ebenfalls for free. Und es hat den Vorteil, dass man viele interessante Leute kennenlernt, die man als normaler Tourist wohl nicht getroffen hätte.
  • Statt teuren Aktivitäten wie Kino, Bootsfahrten, Sightseeing-Touren und Zoos, schaut man sich nach kostenlosen Sachen um. Und in Melbourne und Umgebung gab es davon reichlich. Die meisten Museen und Art Galleries waren umsonst, ebenso die vielen Parks und Gärten. 
  • Anstelle von kostenpflichtigen Touri-Bussen, geht man lieber zu Fuß, nimmt die freie City Circle Tram oder erkundet die Stadt mit einem gemieteten Fahrrad. Und wenn man Lust hat Tiere zu sehen, geht man lieber gleich in die Natur und besucht einen der vielen National Parks in Australien. Dort bekommt man die Tiere live in ihrem echten Lebensraum zu Gesicht. Besser als jeder Zoo oder?


Nach zwei Wochen in Melbourne, die wir größtenteils im Hostel verbracht haben, kann ich sagen, dass das Leben als Backpacker richtig viel Spaß macht.
Auch wenn man alleine das Reisen beginnt, man ist nie wirklich allein. Denn sobald man in eine der vielen Jugendherbergen eincheckt, lernt man sofort neue Leute kennen und trifft die unterschiedlichsten und interessantesten Menschen. Unglaublich ist auch, wie viele andere deutsche Backpacker es nach Melbourne verschlagen hat. Allein in unserem Hostel schien die Hälfte der Gäste aus Deutschen zu bestehen. Mittlerweile erkenne ich sogar schon Landsleute auf der Straße von Weitem. Sie müssen nicht mal Deutsch reden! Klar, man ist hier um möglichst viel Englisch zu sprechen, aber irgendwie bleibt man doch ein bisschen unter sich.































Auf jeden Fall hat man jede Menge Spaß zusammen, egal ob deutsch oder nicht. Im Hostel wird einem abends viel geboten: Rooftop-Partys, Bar mit DJ, BBQ, Cinema... Oder man kauft sich einfach einen Goon (Wein abgefüllt in einen Plastikbeutel, sodass es wie ein Kissen aussieht, und in eine Pappschachtel verpackt) und lässt sich den in einer kleinen Runde "schmecken". Wirklich lecker ist das Zeug nicht, es ist einfach nur die billigste Möglichkeit an etwas Alkoholisches zu kommen. Bier ist schon unglaublich teuer und von wirklich guten Sachen will ich gar nicht erst anfangen. Geld sparen und so ;)


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